Die Eingewöhnungszeit in der Krippe
Die Eingewöhnung unserer Krippenkinder findet in Anlehnung an das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ (INFANS, Berlin 1990) und in enger Zusammenarbeit mit den Eltern statt.
Dieses Modell orientiert sich an der Bindungstheorie von John Bowlby, in der sowohl die eigene Bindung des Kindes an seine Eltern als auch die individuellen Bedürfnisse des Kindes und sein Bindungsverhalten im Mittelpunkt stehen.
Für jedes Kind bedeutet es eine große Herausforderung, eine Beziehung zu fremden Personen aufzubauen und sich mit einer neuen Umgebung anzufreunden. Deshalb gestalten die Bezugserzieher die einzelnen Phasen der Eingewöhnung gemeinsam mit den Eltern und passen sie immer wieder behutsam den Bedürfnissen des Kindes an.
In der Grundphase versucht die Bezugserzieherin im Beisein eines Elternteils, liebevoll und feinfühlig Kontakt zu Ihrem Kind aufzunehmen. Sie, als Eltern nehmen dabei die Rolle eines Beobachters ein und sind der „sichere Hafen“ für Ihr Kind. Nach einigen Tagen wird ein kurzer, behutsamer Trennungsversuch unternommen (Wechsel in einen anderen Raum).
Die Reaktionen Ihres Kindes sind dabei ein wichtiger Maßstab für die Dauer der Trennung und geben uns einen Hinweis darauf, ob es eventuell eine längere Eingewöhnung brauchen wird, oder schon in die Stabilisierungsphase übergehen kann. Dann übernimmt die Bezugserzieherin immer mehr die Betreuung Ihres Kindes und geht auf seine Signale und Bedürfnisse ein. Parallel dazu wird die Trennungszeit langsam ausgedehnt.
Die Schlussphase beginnt dann, wenn Ihr Kind die Bezugserzieherin als „sichere Basis“ akzeptiert, sich von ihr trösten lässt und sich sichtbar wohlfühlt. Somit ist eine tragfähige Beziehung zur Erzieherin entstanden und Sie, als Eltern wissen beruhigt, dass Ihr „wertvollster Schatz“ sich gut und sicher bei uns aufgehoben fühlt.
Mit Ihrer wertvollen Unterstützung versuchen wir im Erstgespräch vor der Eingewöhnung gemeinsam herauszufinden, wie Ihrem Kind ein guter Übergang in die Krippe gelingen kann.
Erfahrungsgemäß ist es in dieser neuen Situation hilfreich für Ihr Kind, wenn Sie ihm ein vertrautes Kuscheltier oder Kuscheltuch, den Schnuller und einige Familienfotos für das eigene Krippen-Schatzkästchen von zu Hause mitgeben.
Vielleicht hat Ihre Familie auch ein persönliches Abschiedsritual, das wir mit einbeziehen können, da es Ihrem Kind und Ihnen vertraut ist und Sicherheit gibt.
Schenken Sie sich und Ihrem Kind Zeit, damit es sich in seinem eigenen Tempo bei uns einleben kann!